Auch der größte Tierfreund wird wohl kaum Ameisen in der Wohnung haben wollen. Hierbei denke ich nicht an ein einzelnes Tier, dass man selber in der Kleidung oder ein Haustier im Fell mit in die Wohnung gebracht hat. Ich meine ganze Gruppen von Ameisen, die regelmäßig die Wohnung heimsuchen. Ist es erst einmal so weit gekommen, muss man aktiv werden und z.B. eine Ameisenfalle aufstellen. Von alleine verschwinden diese Ameisen normalerweise nicht wieder.
Ameisen bekämpfen
Die beste Art Ameisen zu bekämpfen besteht darin, sie gar nicht erst in das Haus kommen zu lassen. Dazu müssen ihnen alle Einfallswege versperrt werden. Dies ist aber nicht immer möglich. Haben Sie diese Tiere auf Futtersuche schon im Haus, versuchen Sie festzustellen, wo sie hereinkommen, und dichten Sie diese Stelle ab. Dann saugen Sie die schon im Haus befindlichen Tiere auf. Ist eine Abdichtung nicht möglich, stellen Sie Ameisenfallen auf. Beugen Sie dem Ameisenbefall vor, indem Sie keine Lebensmittel, auch keine Essensreste offen herumstehen lassen. Auch z. B. Zucker in einer Papiertüte ist für Ameisen eine wunderbare Futterquelle. Füllen Sie Lebensmittel in fest verschlossene Dosen um. Im Außenbereich werden Ameisen gerne von Biotonnen oder Kompostbehältern angezogen, wenn diese nicht fest verschlossen sind.
Ameisenfalle und Ameisenköder
Eine Ameisenfalle können Sie leicht selber bauen. Dazu benötigen Sie eine Schüssel mit einem glatten, möglichst steilen, hohen Rand, etwas Pappe, Bier und Zucker. Füllen Sie in die Schüssel zwei bis drei Zentimeter hoch eine Mischung aus Bier mit etwas Zucker. Stellen Sie diese Schüssel auf der Ameisenstraße auf. Aus der Pappe formen Sie eine Rampe zum Schüsselrand hin. Die Ameisen werden durch die Bier-Zucker-Mischung angelockt, laufen über die Rampe in die Schüssel hinein und ertrinken dort. Diese Falle werden Sie ein paar Mal ausschütten und neu bestücken müssen.
Sauberer ist es fertige Ameisenfallen oder Ameisenköder zu verwenden. Ameisenköder sind die kommerzielle Form des Vergiftens mit Backpulver. Sie bestehen aus einer Schachtel oder Dose, die mehrere kleine Öffnungen hat. Dies hat den Vorteil, dass Haustiere und kleine Kinder nicht mit dem Köderstoff in Berührung kommen. Im Innern befindet sich ein für Ameisen giftiger Stoff. Die Tiere laufen in die Dose, nehmen den Stoff auf und tragen ihn als Futter in ihren Bau. So werden nach und nach alle Tiere dieses Ameisennestes vergiftet. Sie müssen nichts weiter tun, als die Köderdose aufzustellen, nachdem Sie deren Öffnungen geöffnet haben. Diese Ameisenköder werden oft auch als Ameisenfalle oder Ameisenbuffet bezeichnet. Sie wirken allerdings nur bei den Arten von Ameisen, die zuckerhaltige Nahrung suchen. Andere Arten, wie die Pharaoameise, die im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt wurde, fressen eiweißreiche Nahrung. Für diese Ameisenarten gibt es aber auch spezielle Köder, die nach demselben Prinzip funktionieren, nur einen anderen Lockstoff beinhalten.
Ameisengift
Ameisengift wird als Pulver, als Gel oder als Spray vertrieben. Sie werden auch Ameisenmittel genannt. Das Pulver und das Gel enthalten neben einem Lockstoff hochkonzentrierte für Ameisen giftige Stoffe, die als Futter aufgenommen und in den Bau getragen werden. Das Gel hat den Vorteil, dass es nicht so schnell weggeweht wird. Wer kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte diese Produkte aber besser nicht anwenden.
Ameisensprays enthalten Stoffe, die zeitverzögert dazu führen, dass die Tiere klebenbleiben. Durch die zeitverzögerte Wirkung geben die Ameisen diese Stoffe an die anderen Bewohner des Baus weiter. Das Spray wird großflächig auf die Ameisenstraße, die Stelle, an der Tiere in das Haus hineinkommen oder vor das Nest gesprüht. Auch dieses Mittel sollte man besser nicht verwenden, wenn sich kleine Kinder oder Haustiere im Haushalt befinden.
Hausmittel gegen Ameisen
Gegen Ameisen gibt es verschiedene Hausmittel und zahlreiche Produkte, die als Ameisenköder, Ameisenfalle oder Ameisengift verkauft werden. Was im Einzelfall am besten hilft, kommt auf die Umstände an. Am einfachsten sind Ameisen zu bekämpfen, die auf Futtersuche von außen in das Haus kommen. Wenn Sie den Tieren den Eingang nicht versperren können, suchen Sie die Ameisenstraße. Das ist der Weg, den die Tiere von außen zur Futterquelle nehmen. Als mildeste Maßnahme können Sie diese Futterquelle mit einem dicken Kreisestrich einschließen. Ameisen mögen keine Kreide und werden wahrscheinlich nicht über den Strich zum Futter laufen. Wenn Sie kein Futter finden, werden Sie nach und nach auch nicht mehr ins Haus kommen.
Oder Sie vertreiben die Ameisen durch Gerüche, die sie nicht mögen. Wirkungsvoll ist hierfür z. B. Zimt, Thymian oder Lavendel. Wie gut diese Methoden helfen, hängt aber davon ab, welche anderen Nahrungsquellen die Tiere in der Nachbarschaft finden. Ist die Futtersituation schlecht genug, werden die Ameisen ihre Abneigung überwinden und trotzdem ins Haus kommen. Eine andere Möglichkeit, die auch Erfolg verspricht, wenn Sie einen Ameisenbau im Haus haben, ist das Ausstreuen von Backpulver auf der Ameisenstraße. Die Tiere nehmen es als Futter auf und tragen es in ihren Bau. Ameisen vertragen aber kein Backpulver. Nach einigen Tagen sollten alle Tiere dieses Baus vergiftet sein. Dazu müssen Sie natürlich immer wieder Backpulver nachstreuen. Wollen Sie Ameisen von der Terrasse oder aus dem Garten vertreiben, helfen diese Maßnahmen nicht. Sowohl die Kreide als Zimt, Backpulver oder Ähnliches werden von Wind und Regen weggetrieben bzw. weggewaschen. Dann helfen nur noch Ameisenfallen, Ameisenköder oder Ameisengift.
Wie und warum kommen Ameisen in das Haus?
Da Ameisen sehr klein sind, haben sie unzählige Möglichkeiten ins Haus zu kommen. Der Spalt unter der Tür, eine undichte Fensterdichtung oder ein kleiner Riss im Mauerwerk reicht ihnen vollkommen aus. Ameisen nisten in Häusern, wenn sie dort geeignete Materialien wie Kork, Spanplatten, Styropor oder morsches Holz finden. Dies geschieht in der Regel im Frühjahr, wenn die Königinnen neue Staaten gründen. Meist kommen Ameisen aber auf Futtersuche ins Haus. Eine Kundschafterin hat in Ihrer Wohnung eine (aus Ameisensicht) größere Nahrungsquelle entdeckt, verbreitet diese Nachricht im Bau und schon haben Sie eine Ameisenwanderung in Ihrem Haus.